Das Stück entstand an der Arp-Schnitger-Orgel zu Dedesdorf (Unterweser). Seine Grundphantasie: Diese Orgel habe, als unverrückbarer Teil des Kirchenraums, über die Jahrhunderte hinweg all das wahrgenommen, was in diesem Raum geschehen ist, und beginne nun in ihrer Orgelsprache davon zu erzählen. Diese “Erzählung” folgt keinem chronologischen Nacheinander. Sie bewegt sich in einem Feld aus verschiedenen Zuständen, in denen sich der Orgelkörper wiederfindet: leises Klappern der “Nebengeräusche”, Entstehen und Vergehen von Klangkonstellationen, in sich kreisende Repetitionsbewegungen, Schläge auf den Korpus, teilweise durch elektronische Mittel in andere Dimensionen versetzt, tonhöhenbestimmte Rauschfelder, die verschiedene Stadien vom Sprechenden zum Nicht-mehr-Sprechenden widerspiegeln. Die leisen Klänge der Orgel (Trakturklappern und Luftgeräusche) werden ebenso wie einzelne Stimmklänge der Spieler durch Mikrofone verstärkt. Das Tonband für acht Lautsprecher tritt mit den live produzierten Klängen in einen Dialog, in dem jede Orgel, an der das Stück realisiert wird, der Arp-Schnitger-Orgel in Dedesdorf begegnet.

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